Zu den heute im Cicero veröffentlichten Habeck-Papers zum Kernkraftausstieg erklärt Michael Kruse, Energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion:

„Die Habeck-Papers zeigen, dass Deutschland beim Kernkraftausstieg wissentlich hinter die Fichte geführt wurde. Ich bin von Robert Habeck enttäuscht, denn den Bürgern dieses Landes und auch seinen Koalitionspartnern wurde die Wahrheit vorenthalten. Wäre es nach Habeck und seinen Leuten gegangen, hätte das Laufzeitende im schlimmsten Moment der Energiekrise stattgefunden. Wir Freie Demokraten haben Schlimmeres verhindert und eine Laufzeitverlängerung bis zum 15. April 2023 durchgesetzt.

Für Fachleute war jederzeit deutlich, dass Habeck nicht auf Basis von einfachen energiewirtschaftlichen Fakten argumentiert. Es war klar erkennbar, dass eine Laufzeitverlängerung zur Verbesserung der Lage hilfreich ist, wie konnte es dem zuständigen Minister entgehen? Für diese simplen Zusammenhänge braucht man nicht mal eine Fachabteilung, dafür reichen Basiskenntnisse des Strommarkts.

Durch Gespräche mit den Betreibern wurde im Frühjahr 2022 schnell klar, dass es Habeck war, der die öffentliche Debatte zur Laufzeitverlängerung unterbinden wollte, obwohl die Betreiber die technische Möglichkeit schnell bejaht hatten. Ein Minister, der sich in einer historischen Energiekrise nicht zum Wohl des Landes, sondern für Parteiideologie entscheidet, braucht sich in der Kommunikation nicht als Opfer zu gerieren.

Es verhält sich mit der Verlängerung der Laufzeit für Kernkraftwerke wie mit der aktuellen Wirtschaftslage: Der zuständige Minister muss beim Abwenden der Krise erst zum Jagen getragen werden.“